Diversity

Was ist überhaupt Diversity und warum ist es so wichtig?

Das englische Wort "diversity" leitet sich vom lateinischen diversitas ab und bedeutet „Vielfalt“, „Unterschiedlichkeit“ oder „Verschiedenartigkeit“. Diese Begrifflichkeiten werden in einer Zeit der Globalisierung immer wichtiger und sind auch für den ADAC Nordbayern von großer Bedeutung - sowohl im Ehren- als auch im Hauptamt.

Jeder Mensch ist anders. Für ein Engagement im ADAC kommt es nicht darauf an, woher ein Mensch kommt, welches Geschlecht, welche geschlechtliche Identität oder sexuelle Orientierung jemand hat, ob eine Behinderung vorhanden ist, zu welcher Glaubensrichtung Mitglieder, Ehrenamtliche, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sich bekennen.

Deshalb hat der ADAC die Charta der Vielfalt, eine Arbeitgeberinitiative unter Schirmherrschaft von Bundeskanzler Olaf Scholz, unterzeichnet und bekennt sich damit auch öffentlich zum Wert einer von Wertschätzung für Vielfalt geprägten Unternehmenskultur. Durch ein ganzheitliches Diversity-Management soll eine stetige Verbesserung in allen oben genannten Dimensionen von Vielfalt erreicht werden.

Diversity hat verschiedene Kerndimensionen:

  • Alter
  • Geschlecht
  • ethnische Herkunft
  • Religion
  • soziale Herkunft
  • sexuelle Orientierung
  • körperliche und seelische Verfassung

All diese Dimensionen variieren und machen jeden Menschen zu einen einzigartigen Individuum. 

Welche Ziele verfolgt Diversity?

Diversity hat natürlich viele Ziele. Die vielleicht Wichtigsten sind:

  • Gleichbehandlung aller Menschen
  • Abbau von Diskriminierung
  • Chancengleichheit
  • Gemeinsamkeiten finden in der Vielfalt und so die Gesellschaft verbessern
  • Vorurteile abbauen

Was bringt Diversity für meinen Verein?

Diversity und insbesondere Diversity Management erhöht

  • die Zufriedenheit
  • die Loyalität
  • die Leistungsfähigkeit

der Vereinsmitglieder und des gesamten Umfelds.

Zudem lernen die Mitglieder in vielfältigen Arbeitsgruppen mit unterschiedlichen Talenten erfolgreich zusammenzuarbeiten, was wiederum den Zusammenhalt im Team stärkt.

Erfolgreiches Diversity Management bringt neue Denk- und Lösungsansätze zum Vorschein.

 

==> Mitgliedergewinnung & Mitgliederbindung

Best Practice Beispiele

Chance statt Herausforderung: Die TSZ beweist, wie Inklusion gelingt

Michelle Wagner verstärkt seit September 2022 die Telefon-Service-Zentrale des ADAC Nordbayern. Ihre angeborene Seheinschränkung ist dabei kein Hindernis. Ein Beispiel, wie Inklusion gelingen kann – mit vielen positiven Auswirkungen.

Michelle Wagner sitzt vor ihrem Computerbildschirm und lernt die rechtlichen Rahmenbedingungen einer privaten Haftpflichtversicherung. Neben ihr am Arbeitsplatz beobachtet Kollegin Arbenita Mazreku die Fortschritte, stellt Fragen und unterstützt die neue Mitarbeiterin bei der Bearbeitung ihres WBTs. Im ersten Moment nichts Ungewöhnliches, aber Michelle hat eine angeborene Seheinschränkung und erkennt Farben und Umrisse nur zu 3 Prozent. Die 21-Jährige ist im Alltag auf Hilfe anderer angewiesen und benötigt spezielle technische Unterstützung für die Bewältigung ihrer Arbeit, beruflich wie privat. „Zum Glück gibt es mittlerweile eine Vielzahl an Apps fürs Smartphone, die mir mein Leben erleichtern. So kann ich zum Beispiel mit der Kamera Texte abfotografieren, die mir von der App über eine Sprachausgabe dann automatisch vorgelesen werden“, berichtet sie. Ein Betreuer vom Bayerischen Blinden- und Sehbehindertenbund kommt immer wieder zu Michelle, wenn sie neue Dinge erlernen muss oder will. Dazu zählen beispielsweise auch Wege zu Fuß. „Ich kann nicht einfach irgendwohin gehen wie andere. Ich muss neue Strecken mit jemanden einüben und trainieren“, erklärt die gebürtige Oberpfälzerin.

Über 100 Bewerbungen und viele unbegründete Absagen

Den Weg von der Straßenbahn zum ADAC Nordbayern kennt sie mittlerweile. Seit September 2022 ist Michelle in der TSZ angestellt und bringt Erfahrungen aus der Telefonie mit. Im Zuge ihrer Ausbildung zur Dialog-Kauffrau absolvierte sie auch zwei Praktika im Callcenter bei H&M und bei der Grundig Akademie. Dennoch blieb die Stellensuche nach der Ausbildung lange schwierig und frustrierend. Über ein Jahr lang war Michelle auf Jobsuche und hat mehr als 100 Bewerbungen geschrieben. In den meisten Fällen wurde ihr ohne Begründung abgesagt. Die Initiativbewerbung beim ADAC Nordbayern war dann aber erfolgreich: „Ich habe im Gespräch schnell gemerkt, dass Michelle eine gute Fachkraft ist, die uns weiterbringen kann. Daher gab es für mich keine Vorbehalte. Inklusion ist eher eine Chance als eine Herausforderung, wenngleich sich die Anschaffung der technischen Hilfsmittel schwieriger gestaltete als gedacht“, so Sebastian Brand, Leiter der Telefon-Service-Zentrale. Mit einem speziellen Bildschirm und einer speziellen Tastatur kann sie sich eigenständig Websites vergrößern und sich durch die Programme durcharbeiten.Und auch das Headset, was Michelle nutzt, ist außergewöhnlich: Es verfügt über zwei Kanäle, so kann sie auf einem Ohr die Sprachausgabe ihrer Anwendungen oder der Internetseiten vorgelesen bekommen und parallel mit Anrufern kommunizieren. Ihre beiden Teamkolleginnen Arbenita Mazreku und Una Bejic bewundern die neue Kollegin nicht nur für dieses Multitasking-Talent und ihren exzellenten Gehörsinn, sondern auch für ihre lebensfrohe Art. „Michelle ist eine sehr aufmerksame und absolut positive Person, die auch in schwierigen Situationen Ruhe bewahrt. Das ist ansteckend und wir können selbst da viel von ihr lernen“, sagt Arbenita und ihre Kollegin Una ergänzt: „Der Arbeitsalltag ist nicht nur spannender, sondern auch schöner geworden. Als Team sind wir noch stärker zusammengewachsen mit ihr.“

Die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen ist im deutschen Sport, so auch im Motorsport, ein wichtiges Thema und in einer Vielzahl von Sportangeboten, Aktionen, Konzepten, Maßnahmen und Programmen in den Sportvereinen und Sportverbänden verankert. Auf der Straße genauso zu sein, wie alle anderen ist ein großer Wunsch vieler Menschen mit Handicap. Der MSC Hemau hat mit zwei tollen Projekten das Thema Inklusion aufgegriffen und eindrucksvoll umgesetzt:

Das „Fun-Kart-Racing-Team“ des MSC Hemau ermöglicht es schon seit mehreren Jahren schwer kranken, körperlich und geistig behinderten Menschen etwas Rennluft zu schnuppern. Für schwere Handicaps, die ein selbstständiges Fahren nicht zulassen, bietet ein Doppelsitzerkart mit zwei eigenen Cockpits eine kompromisslose Teilhabe am Renngeschehen. Die Fahrweise und Geschwindigkeit werden natürlich dem Befinden angepasst. Garantierter Fahrspaß für Jung und Alt, egal mit welchem Handicap.

Seit 2020 bietet der ADAC Ortsclub nun zusätzlich für Kinder und Jugendliche mit Gehbehinderung die Teilnahme am Kart-Slalom-Sport an. Gemeinsam und in freundschaftlicher Atmosphäre werden zusammen mit Kindern und Jugendlichen ohne Behinderung in wöchentlichen Trainingseinheiten die Fahrkenntnisse erlernt. Anschließend besteht die Möglichkeit an offiziellen Kart-Slalom-Rennen teilzunehmen. Ermöglicht wird dieser Kart-Spaß durch ein speziell auf Handbetrieb umgebautes Automatik-Slalom-Kart. Dieses spezielle Kart wird für Trainingszwecke und Rennen vom MC Hemau für die Fahrer kostenlos zur Verfügung gestellt.

Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite des MSC Hemau unter: https://www.msc-hemau.de/fun-kart-racing