Wer mit dem Camper in Kanada unterwegs ist, hat das Gefühl, das Land tatsächlich noch entdecken zu können. Denn auf abgelegenen Strecken findet man immer wieder zufällig und völlig unverhofft Orte, die nicht in jedem Reiseführer stehen. Natürlich will jeder die Highlights Banff und Lake Louise sehen, aber viel mehr hat man von Kanada, wenn man die Straße als Ziel sieht – und auch mal abseits unterwegs ist. Zum Beispiel weil auf dem Highway ein Hinweisschild auf öffentliche Toiletten steht, man rausfährt – und dann auf einmal mitten im Wald einen wilden See entdeckt, der auch noch „Lost Lake“ heißt. Dort haben wir dann spontan unser Mittagessen ausgepackt, die wundervolle Landschaft genossen und diese unfassbare Ruhe. Man fährt in Kanada wirklich komplett runter.
Los ging unser Trip in Vancouver. Allein diese Stadt hat so viele Sehenswürdigkeiten, die wir mit unserem Guide am ersten Tag auf einer E-Bike-Tour erkundet haben, zum Beispiel die Halbinsel Granville Island, ein Einkaufs- und Kulturviertel, wo man in der Markthalle leckeres Essen und frisches Obst kaufen kann. Nicht weit entfernt liegt der Stanley Park, in dem wir bei entspannter Atmosphäre den Sonnenuntergang an der English Bay erlebt haben.
Am nächsten Tag bekamen wir dann bei der Verleihstation unseren Camper. Ich muss gestehen: In Deutschland habe ich mir schon Sorgen gemacht. Ich war mir unsicher, ob ich mit solch einem riesigen fahrzeug überhaupt zurechtkommen würde. Die Toilette entleeren, die richtigen Stromanschlüsse finden, das Wasser nachfüllen – das alles hatte ich mir schwierig vorgestellt.
Meine Sorgen waren aber völlig unbegründet. Nach einer zweistündigen Einweisung, die auf Deutsch stattfand, war das alles kein Problem. Und auch hinter dem Steuer habe ich mich sofort sicher gefühlt: Es war so einfach, als würde ich in meinem Pkw fahren. Kanadas Straßen sind – auch in den Städten – groß, breit und wenig befahren. Dass da noch zehn Meter Camper hinter mir waren, habe ich gar nicht gemerkt.
Ein Highlight auf unserer Strecke war für mich die sogenannte Kanadische Riviera. Fährt man am Okanagan Lake entlang, kommt man zum Sun-Oka Beach Provincial Park, einem Strand- und Weingebiet,
in dem mediterranes Klima herrscht. Hier heißt es: T-Shirts an und die Sonne genießen. Und wem das noch nicht warm genug ist, der nimmt die Fähre nach Nakusp und besucht dort die heißen Quellen.
Nicht verpassen darf man den türkisgrünen Gletschersee Lake Louise und den atemberaubenden Banff National Park in den Rocky Mountains. Und wer sich dort das berühmte Hotel Fairmont Banff Springs, das aussieht wie ein verwunschenes Schloss, einmal von innen ansehen möchte, nimmt einen Cocktail in der Rundle Bar – natürlich mit Blick auf eine traumhafte Landschaft.
Ich war zum ersten Mal mit einem Camper unterwegs – auf einer traumhaften Strecke durch Westkanada. Die meisten Touristen mieten ihren Camper in Calgary und reisen nach Vancouver. Ich würde dazu raten, gegen den Strom zu fahren.
Die Campingplätze sollte man bereits vier Wochen im Voraus online reservieren.
Und um unterwegs gut mit Lebensmitteln versorgt zu sein, deckt man sich am besten in den Städten bei großen Discountern ein. Es gibt nicht überall Supermärkte und kleine Läden sind teurer.
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