Saudade – dieser Begriff beschreibt das Gefühl tiefer und schöner Sehnsucht, ähnlich wie Fernweh. Nach meiner achttägigen Reise entlang des portugiesischen Flusses Douro wusste ich, was die Portugiesen damit meinen… Unsere Reise startet in Porto. Vormittags erkunden wir bei einem Spaziergang die Altstadt. Hinter jeder Biegung stoßen wir auf neue, spannende Perspektiven: imposante Bauwerke aus hellem Granit, Fassaden mit Azulejos – bunt bemalten und glasierten Keramikfliesen – an Kirchenwänden und Stadthäusern, kopfstein-gepflasterte Straßen mit Geschäften und Cafés. Porto ist auch namensgebend für den Portwein, weshalb natürlich eine entsprechende Weinprobe nicht fehlen darf. Als am frühen Abend unser Flusskreuzfahrtschiff Douro Queen ablegt, bewundere ich vom Sonnendeck aus den Blick auf den Douro und genieße die ersten Kilometer.
Dort, wo der Douro und die umgebende Landschaft am malerischsten sind, liegt das Kleinstädtchen Pinhão – umschlossen von zauberhaften Weinbergen, weiß getünchten Häusern und mächtigen Quintas, in denen der Wein erzeugt wird. Auf einem gemeinsamen Stadtrundgang besichtigen wir zunächst den Bahnhof, dessen Wände mit blau-weißen Azulejos geschmückt sind. Unsere Tour führt uns weiter zur Quinta Avessada, wo uns der Besitzer Luis Barros nach einem Aperitif durch sein kleines, aber feines Wein-Museum führt. Und am Nachmittag wartet eines meiner persönlichen Highlights: der Ausflug zum barocken Mateuspalast in Vila Real mit seinem parkähnlichen Garten.
Entlang der Hügellandschaft des Parque Natural do Douro geht es am nächsten Morgen weiter nach Barca d’Alva. Dort besichtigen wir zunächst das Castelo Rodrigo mit seiner geschichtsträchtigen Burgruine, eines der historischen Dörfer Portugals, der Aldeias Históricas de Portugal. 130 Kilometer von Barca d’Alva entfernt, besuchen wir am zweiten Tag unseres Stopps die in der spanischen Region Kastilien-León liegende Universitätsstadt Salamanca mit ihrer eindrucksvollen Kathedrale und der Plaza Mayor. Höhepunkt dieser Reisestation ist der Besuch einer Flamenco-Show, bei der wir das feurige Temperament Spaniens hautnah erleben.
Dem Flusslauf des Alto Douro folgend, setzen wir unsere Reise nach Régua fort. Die Stadt spielte schon im 18. Jahrhundert eine entscheidende Rolle in der Produktion und Vermarktung des Portweins und ist unser Ausgangspunkt für einen Ausflug in das Pilgerstädtchen Lamego mit seiner beeindruckenden Freitreppe und der gotischen Kathedrale. Auf den letzten Metern zurück Richtung Porto genieße ich die freien Stunden an Deck und die Einfahrt in die Hafenstadt. Am Nachmittag wartet bereits der krönende Abschluss unserer Flussreise: ein Ausflug nach Braga, das moderne, lebendige und religiöse Zentrum des Landes. Am nächsten Morgen geht es leider nach Hause. Im Gepäck habe ich viele unvergessliche Eindrücke, fantastische Entdeckungen und – das Gefühl von Saudade.
Die Reise ist viel zu früh zu Ende? Kein Grund, Trübsal zu blasen: Wer nicht genug von Portugal bekommen kann, bucht einfach zwei Tage voller Entdeckungen in Porto dazu. Oder wie wäre es mit einer Verlängerung in Lissabon?
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